Yoga

Die ersten Anfänge des Yoga finden sich bereits in der sog. Indus-Sarasvati-Kultur, fast 3000 Jahre v. Chr. In dieser zeit entstanden die ersten Texte der Veden.
150 Jahre n. Chr. verfasste Patanjali das bekannte Yoga-Sutra, in dem er detailliert auf die Bedeutung von Körperübungen, den Asanas eingeht.
Yoga kann als der angewandte, praktische Weg der hinduistischen Lehren verstanden werden.

Ziel
Ziel des Yoga nach Patanjali ist es, den eigenen Geist zu beruhigen, damit Purusha, die wahre Natur/ das reine Bewusstsein zum Vorschein kommen kann und sich die eigenen Ich-Begrenzungen auflösen können.

Methoden
Die Yoga Richtungen, in denen Körperübungen ein wichtiger Bestandteil sind, sind das Hatha-Yoga und das Raja-Yoga nach Patanjali.
Neben der Körperübungen gibt es Anweisungen zum ethischen Verhalten, Atemübungen und Meditationsformen. Wichtig ist, dass die Übungen mit gleichzeitiger Konzentration und Entspannung durchgeführt werden.
Die Körperübungen, für die Yoga im Westen in erster Linie bekannt sind, sind traditionell nur als vorbereitende und reinigende Übungen für die Meditation zu verstehen.

Viele Richtungen
Traditionell gibt es viele verschiedene Richtungen des Yoga, wobei nur ein kleiner Teil von ihnen Körperübungen enthält. Andere fokussieren beispielsweise auf die Hingabe (Bhakti-Yoga), auf die Erkenntnis (Jnana-Yoga), auf das Tun (Karma-Yoga) oder auf die Integration ins Leben (Integraler-Yoga). Dabei verfolgen alle mehr oder weniger das selbe Ziel.

Seit einigen Jahrzehnten wird Yoga mehr und mehr im Westen populär; auch hier haben sich die verschiedenen Richtungen gegründet, die aber alle auf das Hatha- und Raja-Yoga zurückgehen. Einige sind überwiegend fittnessorientiert. Im Westen wird Yoga in erster Linie deshalb praktiziert, um sich vom Alltag zu entspannen, den Körper zu harmonisieren, den Geist zu beruhigen und wieder mehr zu sich selbst zu kommen; weniger um Erleuchtung zu erlangen.

Mein Verständnis
In meinem Yogaunterricht richte ich den Fokus einerseits auf die Körperübungen, Asanas und andererseits während der Ausübungen der Asanas darauf wach, präsent und entspannt zu sein. Und dabei spürend die eigenen Körper, die Empfindungen, den Atem und den Geist wahrzunehmen.
Die aufmerksame Wahrnehmung des eigenen inneren Raumes verbunden mit einer Regulierung und Harmonisierung des Körpers und Beruhigung des Geistes ermöglicht es, mehr in Kontakt mit sich selbst und der Umwelt zu kommen und tiefere Dimensionen unseres Seins zum Vorschein treten zu lassen.

Mein Yoga-Stil: meditativ-kraftvoll-spürend

Ich unterrichte meditativ-kraftvolles Hatha-Yoga. Dabei fließen Einflüsse aus verschiedenen spirituellen, sowie körperorientierten Richtungen mit ein. Freude, Leichtigkeit und Tiefe sind mir in meinem Unterricht wichtig.
Weiterhin lege ich Wert auf das Spüren des eigenen Körpers, auf die Verbindung zu sich selbst sowie auf die Tiefenentspannung, die tiefere Dimensionen unseres Seins erahnen lässt.

Spüren des eigenen Körpers
In meinem Unterricht lade ich immer wieder ein, den eigenen Körper von innen her zu spüren, wie er sich jetzt gerade anfühlt: während der Asanas (Körperübungen), des Pranayama (Atemübungen) und während der Zwischen- und Tiefenentspannungen. Das stärkt die eigene Präsenz im Hier & Jetzt und entzieht unseren Gedanken unsere Aufmerksamkeit und Energie, so dass unser Geist zur Ruhe kommen kann.
Das Spüren des eigenen Körpers unterstützt die Fähigkeit des Körpers zur Selbstregulation und bringt uns mehr mit uns selbst in Verbindung.

Verbindung mit uns selbst
Die spürende Verbindung mit uns selbst stärkt unser Selbstgewahrsein. Das heißt, wir nehmen klarer und deutlicher wahr, was sich gerade an Gedanken, Gefühlen und Impulsen in uns bewegt. Sie stärkt Zentrierung und innere Stabilität. Schließlich können durch sie unser innerstes Wesens erahnen, jenseits von unseren Rollen und Identifikationen, die wir im Leben innehaben.

Dehnung über den Atem, nicht nur durch Kraft
Bei den meisten Asanas (Körperübungen) werden bestimmte Körperbereiche gedehnt. Die Dehnung lockert vorhandene körperliche und energetische Spannungsmuster, die sich ebenfalls als Enge in unserem Geist und in der Psyche ausdrückt. Im Sport, wie aber auch in einigen Yogarichtungen wird die Dehnung in erster Linie durch den Einsatz von körperlicher Kraft erzielt. Dabei kann es passieren, dass man über die eigenen Grenzen geht und der Körper sich als Schutzreaktion wieder zusammenzieht oder sich verletzt, was gerade nicht zu mehr Öffnung und Entspannung von Körper und Geist führt. In meinem Unterricht dagegen wird die körperliche Kraft genutzt, um ein Stück weit in die Dehnung zu gehen, bis zu dem Punkt, an dem man innerlich noch entspannt ist. Dann arbeite ich mit dem bewussten und tiefen Einatmen weiter, der eine weitere Dehnung ermöglicht, die dann organischer ist und sich mehr im Einklang mit den vorhandenen Körperstrukturen befindet. Das anschließende tiefe Ausatmen ruft direkt einen Entspannungsimpuls im Körper hervor, so dass der Körper sofort die Möglichkeit der Selbstregulation bekommt. Die kurzen Zwischenentspannungen ermöglichen dem Körper weiterhin jeweils eine kurze Regeneration, so dass er nicht überanstrengt wird. In dieser Art des Übens fließen neuste Erkenntnisse über das MNervensystem, sowie über die Faszien (Bindegwebe) ein.

Tiefenentspannung als Zugang zu tieferen Dimensionen des Seins
Schließlich lege ich in meinem Unterricht Wert auf eine ausführliche Tiefenentspannung am Ende der Stunde.
Im berühmten Yoga-Sutra sagt Patanjali, dass es im Yoga darum geht, den Geist zuR Ruhe zu bringen, damit (unsere) wahre Natur zum Vorschein kommen kann.

In der Tiefenentspannung können sich Körper und Geist tief entspannen. Dabei werden zu einen unsere Selbstheilungskräfte aktiviert und zum anderen können wir mit den tieferen Dimensionen unseres Seins in Kontakt kommen.